Mittwoch, 13. Juni 2018




Fussball und Diktatur
Die WM vor 40 Jahren in Argentinien
Meine Erlebnisse als Fussballethnologe
von Toni Saller
am 16.Juni im Tages-Anzeiger Magazin

Freitag, 8. September 2017

ENDE

Mit dem Terminator spricht das Schreibbüro

SB = Schreibbüro
TE= Terminator

SB: Und, was meinen sie?


TE: ENDE!

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com, tonisaller@hotmail.com

Sonntag, 27. August 2017

Wo bitte geht es hier zum freien Markt?

Mit einem Ökonomen spricht das SB

Die Idee entstammt einem Notizzettel, der vor etwa 20 Jahren entstanden sein muss
SB = Schreibbüro
ÖK = Ökonom

SB: Sie sind Professor? Erzählen sie doch eine Anekdote.

ÖK: Letzthin kam eine junge Studentin und fragte: Wo bitteschön, geht es hier zum freien Markt? Ich musste doch innehalten, ich konnte ja schlecht sagen, da vorne rechts gleich um die Ecke.

SB: Innehalten, um zu überlegen, wo der freie Markt tatsächlich ist?

ÖK: Ja genau. Er ist natürlich nirgends, d.h. den gibt es gar nicht. Ein reines Konstrukt der Ökonomie, wie zum Beispiel auch der 'Homo Oeconomicus'.

SB: Gut, aber immerhin so etwas wie ein Idealtypus im Sinne von Max Weber.

ÖK: Ganz im Gegenteil. Untersuchen sie irgend einen Markt. Er ist alles, nur nicht frei. Untersuchen sie das Handeln eines Menschen. Es ist alles, nur nicht ökonomisch.

SB: Sowas nennt man dann Ideologie.

ÖK: Richtig. Unsere Ökonomie ist reine Ideologie. Deshalb finde ich die Frage 'Wo bitteschön, geht es hier zum freien Markt' so gut.

SB: Ich ja auch, darum musste ich sie extra erfinden, um diesen Spruch, den ich auf einem alten Notizzettel gefunden habe, neu verbraten zu können.

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Dienstag, 8. August 2017

Le grand restaurant

Filme ersetzen mir zunehmend Freunde. Das liegt auch daran, dass ich gar keine Freunde mehr habe. Selbst keine Kollegen mehr, eine Entwicklung, die sich nach meinem Austritt aus dem Berufsleben abzeichnete. Sicher ist da mein Charakter mit Schuld, nicht extravertiert zu sein, leicht verletzbar, verstockt und erpicht auf Anerkennung.
Ich freue mich heute auf einen Film am Abend wie auf eine Verabredung. Ein Film wohlgemerkt, den ich sehr gut kenne, schon 25 Mal gesehen habe. Er erfreut mich immer wieder und enttäuscht nie. Ein verlässlicher Partner beim Essen als Beispiel, zu dem ich wohlüberlegt eine Filmszene in einem Restaurant wähle. Louis de Funès 'Le grand restaurant' kann ich zu einer solchen Gelegenheit wärmstens empfehlen.
Der Film ist sicherlich eine der prägendsten Revolutionen des 20.Jahrhundert und hat die sozialen Beziehungen grundlegend verändert. Aber anders wie das spätere Fernsehen, das den Menschen nur als Einschaltquotenbringer bis zum nächsten Werbeunterbruch bestenfalls vertröstet, wird der Film explizit für den Zuschauer gemacht, will ihn erfreuen und zum Leben motivieren.
Eine Krankheit, sicher, aber eine, die noch nicht bei Sanitas versichert ist. Ich muss damit leben, und versuche es immerhin mit einigen der besten Filme!

Ich darf auf meine Errungenschaft auch ein wenig stolz sein, Selbstheilung vom sozialen Tod entlastet die öffentliche Kasse.

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Sonntag, 30. Juli 2017

Kind of truth


Anlässlich des 2060sten Todestages des römischen Philosophen, Anwalts und Politikers das Gespräch mit einem Cicero Forscher.


SB: Schreibbüro
CF: Cicero Forscher

SB: Wieso dieser Titel?

CF: In Anlehnung an den grossen Musiker Miles Davis und sein epochemachendes Album 'Kind of Blue'.

SB: Wo genau ist die Verbindung zu Cicero?

CF: Cicero war Philosoph, und die Philosophen beschäftigen sich vor allem mit der Wahrheit. Dazu sagte Cicero einmal sinngemäss: Es gibt keine Wahrheit, es gibt nur eine Art Wahrheit. Das ist eine epochemachende Erkenntnis, die auch heute noch nicht nur in Zweifel gezogen, sondern bis aufs Blut bekämpft wird. Insbesondere von den Religionen beziehungsweise deren Kirchen.

SB: Sie haben Ethnologie studiert, hat diese Erkenntnis auch in diesem Studienfach eine Relevanz?

CF: Eine ganz grosse sogar. Man nennt das in der Ethnologie den 'subjektiven Faktor'. Als Mensch und Forscher hat man eine ganz persönliche Geschichte, die den individuellen Blick auf das Forschungsobjekt wesentlich beeinflusst und bestimmt.
Wahrheit und Objektivität ist also immer relativ zur Person, die sie formuliert. In die Richtung ist der Ausdruck 'eine Art Wahrheit' zu verstehen.
Im verfilmten Buch von Dan Brown, 'Sakrileg', heisst es einmal: 'Das Auge sieht, was es sehen will.' Das ist auch ein guter Slogan zu dem, was uns Cicero bereits vor über 2000 Jahren sagte.

SB: Zum Glück haben sich ein paar Büchernarren Ende des Mittelalters auf die Suche nach antiken Schriften gemacht und wenigstens einen Bruchteil davon erhalten können.

CF: In diesem Zusammenhang möchte ich das Buch von Stephen Greenblatt erwähnen: 'Die Wende', 'Wie die Renaissance begann'. Es beschreibt auf anregende Weise die Geschichte der Wiederentdeckung von Lukrez 'De rerum natura', in dem dieser die Theorie des Atomismus zu einer wunderbaren Vorstellung des Universums gestaltete.

SB: Eine Art Wahrheit, die im 20.Jahrhundert wieder einmal zu der Wahrheit wurde.

CF: Ja, ich glaube wir sind erkenntnistheoretisch immer noch weit hinter dem Altertum zurück. Wir wollen 'ums Verrecken' die Wahrheit erkennen!

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Donnerstag, 20. Juli 2017

„Es war nicht nur einfach mit mir“

Was will uns Altbundesrat Dölf Ogi und die Schweizer Illustrierte auf dem Titelblatt der 28.Wochenausgabe damit sagen?

Ich muss raten: Heute ist es einfach mit mir - ich danke meiner Frau für ihre Geduld - ich war ein Bundesrat mit Ecken und Kanten, aber das wisst ihr ja - ich bin halt doch nicht so einfach gestrickt, wie ihr immer gedacht habt - im grossen und ganzen war es einfach mit mir – ein Mann aus dem Volk, aber nicht aus dem einfachen Volk – das ganze Leben war ich lernfähig - das soll mir einmal jemand nachmachen – Männer von Format sind nicht pflegeleicht – meine Zicken hatten ihre Gründe – ich habe es euch einfach gemacht.

Man darf ruhig auch weiter spekulieren: Hat er bisher als Schattenbundesrat mitregiert und will erst jetzt definitiv abtreten? Der Mann will sich doch hoffentlich nicht umbringen? Hatte er schwerwiegende psychische Probleme?

Oder gar: Hat sich seine Frau zuwenig Mühe gemacht mit ihm? Hat sich gar das Schweizer Volk zuwenig Mühe gemacht mit ihm?


Schwierig, schwierig, ich hab selten eine so nichtssagende Schlagzeile gelesen!

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Mittwoch, 5. Juli 2017

Einträge

Heute: Bevor ich mich bei eitlen und verwöhnten ehemaligen Arbeitskollegen für mein mangelndes Organisationstalent entschuldige, weil ein Treffen mehrere Mails verbraucht hat, die man hätte lesen müssen, lasse einen nachteiligen Eintrag in meinem CV zu: Hatte mit zunehmendem Alter Mühe, selbst kleinste Zusammenkünfte mit ganz wenigen Teilnehmern zur Zufriedenheit aller zu organisieren. Wobei der Eintrag wohl mehr in einen Nachruf passt.

Heute: Habe ein ausgezeichnetes Buch gelesen über die Wiederentdeckung und die Geschichte des römischen Klassikers Lukrez: De rerum natura. Die Kirche musste jahrhundertelang mit Verboten und gar der Inquisition gegen das grossartige Werke und ihre Verbreitung vorgehen. Heute ist das nicht mehr nötig, die alltägliche Ignoranz genügt vollkommen.

Heute: Soll ich einen neuen Beruf ergreifen, zum Beispiel 'Entscheidungstreffer'? Damit sogar eine Firma eröffnen, die für andere Entscheidungen trifft? Ohne die Verantwortung mit zu übernehmen, natürlich, dafür gibt es ja schon die Response GmbH.


Heute: Habe nach langem wieder mal '20 Minuten' und 'Blick am Abend' durchgeblättert: Journalistische Grundverseuchung fällt mir dazu ein.

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com, tonisaller@hotmail.com